wesentlichste Merkmale: Langgestreckten,
sich zum Schanz hin rasch verjüngenden Körper; großer runder Kopf mit
breitem Maul; kräftige Hauzähne und hintere Mahlzähne; winzige, tief in die
zähe Haut eingebettete Schuppen; durchgehende und stachelbesetzte
Rückenflosse, keine Bauchflosse.
Lebensräume: Alle Arten dieser Fischfamilie bewohnen die kalten Meere
der Nordhalbkugel. Hauptsächlich sind dies die mittel- und nordnorwegischen
Küsten, die Barentssee, Spitzbergen, Island und Grönland. Es gibt auch eine
pazifische Art, den Pazifischen Seewolf, der von Japan über die Aleuten bis
Südkalifornien verbreitet ist.
Lebensweise: Man findet den gestreiften Seewolf (Anarhichas lupus)
normalerweise in felsigen Gegenden mit Seetang, während der Laichzeit oft
auch in der Gezeitenzone. Als typische „Grundfische“ haben sie ihre
Lebensgewohnheiten ganz der bodennahen Lebensweise angepasst. Vorwiegend
halten sie sich in einer Meerestiefe von 20 bis 500 Metern oder sogar noch
tiefer auf. Sie sind vergleichsweise ruhige, träge Tiere, die nur langsam
ihren Standort wechseln und ihre Beute nicht über längere Strecken
verfolgen. Der Seewolf ist ein Einzelgänger.
Nahrung: Ihre Hauptnahrung besteht vor allem aus hartschaligen
Tieren, die sie mit ihrem raubtierhaften Gebiss regelrecht aufknacken (daher
der Name Steinbeißer). Dazu gehören Seeigel, alle Arten von Muscheln und
Kleinkrebsen. Sogar vor großen Einsiedler- und Taschenkrebsen sowie
Stacheltieren (Seesterne, Seeigel) machen sie nicht halt. Bei solcher
Nahrung unterliegt ihr Gebiss einem besonders hohen „Verschleiß“ – doch die
Natur hat vorgesorgt: Die abgenutzten Zähne fallen vor der Laichzeit aus und
werden im Winter von einer Reihe nachgewachsener Zähne ersetzt
Größe:
Ausgewachsen erreicht der Gestreifte Seewolf eine Länge von etwa 1,2 Metern
und ein Gewicht von ca. 20 Kilogramm. Der Gefleckte Seewolf erreicht eine
Größe von 1,4 Metern und ein ähnliches Körpergewicht.
Alter: geschätzt 25 Jahre
Mindestmaß und Schonzeit: Erkundigen Sie sich bitte im Fanggebiet
nach den dort geltenden Bestimmungen.
Laichzeit: Geschlechtsreif wird dieser Fisch im Alter von sechs bis
sieben Jahren, wenn er eine Körperlänge von 50 bis 60 Zentimeter erreicht
hat und zwischen einem bis drei Kilogramm wiegt. Laichzeit ist von Oktober
bis Januar. Dazu legen die Weibchen, je nach Größe, bis zu 25.000 Eier von 5
bis 6 Millimetern Durchmesser im Ballen am Meeresboden ab. Das Gelege wird
vom Männchen bewacht, bis nach zwei Monaten die ca. 10 Millimeter langen
Larven schlürfen. Ihr Dottersack ernährt sie für drei bis vier Monate.
Danach verlassen sie den Meeresboden und leben pelagisch (im freien Wasser
schwimmend) bis sie mit 5 bis 6 Zentimetern Körperlänge wieder zum
Bodenleben übergehen.
Geeignete Angelmethode(n): Naturköderangeln - füllen Sie ein Säckchen
(Knoblauchnetze oder Verbandsschläuche -Surgifix 0,5- aus der Apotheke) mit
Muschelfleisch und Fischfetzen und befestigen Sie dieses am Haken (bzw. den
Haken durchziehen). Oder aber von einem silbernen Pilker den Drilling
entfernen und statt dessen ein 30 cm langes monofiles 60er Vorfach mit einem
Einzelhaken 5/0 befestigen. An den Haken einen rot/weißen Gummioktopus und
einige Fischfetzen.
Geräteempfehlung: Bootsrute 20 - 50 lb., Multirolle mit einem
Fassungsvermögen von 250 m 0,35er Schnur (geflochten), Paternoster-Montage
(1mm starke Monofile) mit Haken 4/0, Pilker ohne Haken als Beschwerung; ein
Gaff an Bord ist Pflicht
empfohlene Köder: Naturköder (Muscheln, Garnelen, Tintenfisch),
Säckchen mit zerstossenen Muscheln, zur Not Pilker mit Fischfetzen (ist aber
wegen der Hängergefahr nur bedingt zu empfehlen).
Fangtipp: Seewölfe können an der dänischen Nordseeküste gut über
Wracks gefangen werden. Eine heiße Stelle im Kattegat ist der “Fladengrund”
querab der schwedischen Stadt Varberg. Chancen bestehen auch am Gelben Riff.
In Norwegen bestehen bei der Insel Fedje, 60 km nordwestlich von Bergen, und
auf Sørøya bei Hammerfest richtig gute Chancen auf Seewolf.
Den Köder immer knapp über dem Grund anbieten und mit dem Pilker/Blei mit
vorsichtigen Zupfern ausdauernd auf den Boden aufschlagen. Das ist wichtig,
sonst locken Sie keinen Seewolf an. Der Biss eines Seewolfs erfolgt recht
vorsichtig - bei Zug auf der Schnur müssen Sie ihm Zeit geben, den (Natur-)köder
zu nehmen. Wenn Sie beim Pilken auf Dorsch & Co. immer wieder Muscheln am
Haken haben, dann angeln Sie über einer Muschelbank. Hier sind die Chancen
auf Seewölfe sehr gut, also schnell die Montage wechseln. Den Abhieb immer
doppelt oder dreifach setzen, der Seewolf hat ein sehr hartes Maul.
Ultrascharfe Haken sind Pflicht.
Sie finden den Seewolf teilweise auch im recht flachen Wasser, 20 bis 30 m,
Sie müssen teilweise gar nicht tiefer fischen.
Beste
Fangzeit: Frühjahr, besonders April und Mai
Küchentipp /
Zubereitung: Ihr helles, relativ festes Fleisch weist einen
charakteristischen, delikaten Geschmack auf und macht die Seewolf zu einem
hochgeschätzten Speisefisch. Wird im Laden auch als “Austernfisch” oder
“Karbonadenfisch” angeboten. Auch bei “Loup de Mer” handelt es sich um
(Filet) vom Seewolf.
weitere Informationen: Die “Steinbeißer” gehören zur Familie der
Seewölfe oder Katfische, die insgesamt fünf Arten umfasst, von denen zwei
wertvolle Speisefische sind: der Gestreifte Seewolf (wiss. Anarhichas
lupus) und der Gefleckte Seewolf (wiss. Anarhichas minor). Die
gesamte Familie zählt zu den nordischen Fischen, die kalte Gewässer
bevorzugen und Temperaturen von über 14 Grad meiden. Beide kommen an der
norwegischen Küste vor, wobei der gefleckte Seewolf eher in arktischen
Gewässern (Grönland, Spitzbergen, Island) zu finden ist. Hier kommt auch der
Blaue Seewolf (wiss. Anarhichas denticulatus) vor, der allerdings in
für Angler unerreichbar großen Tiefen lebt.
Im Übrigen gibt es einen Fisch, der wirklich Steinbeißer
heißt, nur ist das ein ganz, ganz kleiner friedlicher Fisch aus dem
Süsswasser.
Vorsicht bei der Landung:
Das Gebiss des Seewolfes sieht nicht nur fürchterlich aus, sondern es steckt
auch eine Menge Kraft im Maul. Kommen Sie mit den Händen nicht zu nahe
daran, Fingerknochen knacken ist dem Seewolf ein Leichtes! Ein Gaff gehört
immer zur Ausrüstung eines Meeresanglers. |