|
|
Die Stabkirchen sind ein Überbleibsel der Wikingerzeit. In der Zeit von 1100
und 1300 wurden ca. 1000 hölzerne Stabkirchen in Norwegen errichtet, davon
sind heute lediglich noch 29 erhalten.
Diese entstanden im 11. und 12. Jahrhundert , sind aus Holz und haben eine außergewöhnliche Architektur. Senkrechte „Stäbe“ tragen die ganze Konstruktion und bilden das Kirchenschiff. Verziert sind die Kirchen mit heidnischen
Elementen in Verbindung mit Symbolen der christlichen Kultur. Die Bauweise ist eine eigenständige Entwicklung und die Statik ähnelt dem Fachwerkbau. Die Kirchen stehen traditionell in Ost-West-Richtung mit dem Hauptportal im Westen und der Apsis im Osten. Das Innere der Kirchen ist fast dunkel. Es gibt verschiedene
Stabkirchen, z.B. gewöhnliche Kirchen mit einfachen und verhältnismäßig
kleinen Bauten und große dreischiffige Bauten. Die Dächer sind meist mit
handgeschnitzten schuppenförmig überlappenden Holzschindeln gedeckt. Die
Schindeln enthalten Gravuren in denen das Regenwasser abfließen kann. |
|
1. |
Borgund |
 |
2. |
Eidsborg |
3. |
Fantoft |
4. |
Flesborg |
5. |
Garmo |
6. |
Gol |
7. |
Grip |
8. |
Hedalen |
9. |
Heddal |
10. |
Hegge |
11. |
Holtålen |
12. |
Hopperstad |
13. |
Høre |
14. |
Høyfjord |
15. |
Kaupanger |
16. |
Kvernes |
17. |
Lom |
18. |
Lomen |
19. |
Nore |
20. |
Øye |
21. |
Reinli |
22. |
Ringebu |
23. |
Rødven |
24. |
Røldal |
25. |
Rollag |
26. |
Torpo |
27. |
Undredal |
28. |
Urnes |
29. |
Uvdal |
30. |
Vågå |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Borgund |
|
|
Die
Stabkirche von Borgund ist die best erhaltene Stabkirche Norwegens.
Seit 2005 befindet sich bei der Stabkirche ein neuen Ausstellungscenter,
wo die Besucher Hintergründe zur Geschichte der Holzkirche erhalten.
Die Borgund-Kirche steht noch fast so da wie vor 800 Jahren, im
Gegensatz zu vielen anderen Stabkirchen des gleichen Typs wurde diese
weder verändert noch erweitert.
Ausgezeichnet wird die ganze Kirche durch detailreiche, kunstvolle
Ausschmückungen. Besonders die Portale sind aufwendig mit Schnitzereien
verziert.
Mit diesen Portalschnitzereien, Runeninschriften und
den Drachenköpfen gilt sie als eine der
schönsten Stabkirchen des Landes.
Der hohe Mittelraum des Schiffs wird von freistehenden Masten getragen,
welche gegeneinander und gegen die Umgänge abgesteift sind.
Weitere Informationen :
Borgund Stavkyrkje |
|
|
Eidsborg |
|
|
Die Eidsborg
Stabkirche stammt wahrscheinlich vom Beginn des 13. Jahrhunderts und
wurde 1929 restauriert. Dabei wurden hinter den Panelen der Innenwände
gemalte Ornamente und Figuren aus dem 17. Jahrhundert gefunden. Außerdem
wurde die flache Decke, welche man 1845 eingefügt hatte, wieder
entfernt.
Das besondere an dieser Stabkirche ist, dass neben dem Dach auch die
Wände und die Eckpfosten mit Holzschindeln gedeckt sind. |
|
|
Fantoft |
|
|
Die Fantoft Stabkirche
stammt ursprünglich aus aus Fortun, einen kleiner Ort am Nordende des
Lusterfjords.
Die Stabkirche stammte vermutlich aus dem frühen 13. Jahrhundert.
Sie war vom Typ eine dreischiffige Säulen-Stabkirche, 1989 bekam sie
eine neue Kanzel, und um 1700 wurde das Schiff gemalt.
1879 sollte sie zu Gunsten einer neueren Kirche abgerissen werden.
Der Bergener Konsul F. kaufte sie, um sie vor dem Abriss zu retten. 1883
ließ er sie in Fantoft, ca. 8 km südlich von Bergen, in einer
idyllischen Umgebung wieder errichten.. Nach dem Wiederaufbau wurde sie
nach ihrem neuen Standort in die Stabkirche von Fantoft umgetauft.
1992 wurde die Kirche von einem Jugendlichen, der dem Teufels-Kult
angehörte, in Brand gesetzt und brannte bis auf die Grundmauer nieder.
In der Zeit von 1993 bis 1997 wurde auf der originalen Grundmauer eine
Reproduktion der Kirche erstellt. Womit sie heute Norwegens jüngste
Stabkirche ist |
|
|
Flesberg |
|
|
Die Flesberg Stabkirche welche ursprünglich eine
Säulen-Stabkirche war, stammt aus dem Ende des 12. Jahrhunderts und
wurde 1735 zur Kreuzkirche erweitert.
Von der ursprünglichen Kirche sind nur Teile des Schiffs erhalten,
welche heute den linken Flügel der Kreuzkirche bilden, sowie das reich
verzierte Westportal und der Grundrahmen, welcher noch immer unter der
Kirche existiert.
Die freistehenden Masten und der offene Dachstuhl wurden entfernt.
Die Bauteile der Stabkirche stammen aus verschiedenen Jahren, so ist die
Kanzel von 1683, der Altar von 1745 und der Kirchturm von 1792. |
|
|
Garmo |
|
|
Die Stabkirche von Garmo
stammt ursprünglich aus der Nähe von Lom im Gudbrandsdalen, wo sie ca.
1200 gebaut wurde. Heute steht sie im Freilichtmuseum Maihaugen in
Lillehammer.
Nach ihrer Errichtung wurde die Kirche mehrfach erweitert, so bekam sie
einen neuen Dachritter, das Querschiff in Blockbauweise und eine Sakristei wurden ergänzt.
Des Weiteren wurde die Kanzel aus der Hustad Kirche in Romsdal
integriert.
Mehr Informationen:
Die Stabkirche von Garmo |
|
|
Gol |
|
|
Ursprünglich wurde die Stabkirche
im Jahre 1250 bei der alten Siedlung, oben am Berghang in der Nähe der heutigen
Pfarrkirche von Gol
errichtet.
Dort wurde sie bis 1881 genutzt, geriert jedoch immer mehr in verfall,
so das sie nicht mehr genutzt werden konnte.
Der "Verein für den Erhalt norwegischer Geschichtsdenkmäler", kaufte die
Kirche 1882 und errichtete sie im königlichen Hof von Bygdøy in der
ursprünglichen Form und Größe, wo sie seit 1994 zu bestaunen ist.
Bei dem Wiederaufbau stieß man auf Probleme, da es die alten,
hochstämmigen Kiefern nicht mehr gibt und somit das somit das
Baumaterial schwer aufzutreiben war.
Die Kirche gilt als Schwester der Stabkirche von
Borgund |
|
|
Grip |
|
|
Die Stabkirche von Grip
befindet sich auf der gleichnamigen Insel im Nordatlantik, rund 15
Kilometer von Kristiansund entfernt.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde die einschiffige Langkirche im Jahre
1589, man vermutet jedoch, dass sie bereits von 1470 stammt.
Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Insel von rund 4.500 Menschen
bewohnt, heute besitzen einige Norweger hier noch ein Sommerhaus,
ansonsten ist die Insel jedoch verlassen.
Die Häuser der Insel sind zum Teil denkmalgeschützt, ein Teil wurde
leider auch schon durch heftige Stürme weggerissen, die Kirche hat
bisher aber alles heil überstanden.
Die Außenwandplanken des Gebäudes wurden 1621 erneuert.
1933 wurde die Kirche durchgreifend restauriert, dabei wurde das Gebäude
angehoben und das Fundament erneuert, sowie die Außenwände neu
verkleidet und geteert.
Außerdem wurden einige Fensteröffnungen, welche nachträglich eingebaut
wurden wieder zugemacht, so dass das Aussehen der Kirche nun ungefähr
wieder dem des 17. Jahrhunderts entspricht. |
|
|
Hedalen |
|
|
Die Stabkirche von
Hedalen zählt zu den Langkirchen und ist in der Zeit von 1150 bis 1200
entstanden.
1699 wurde sie zur Kreuzkirche umgebaut, wobei auch gleich weitere
Anbauten hinzukamen. Vom Original steht heute noch das ehemalige
Langhaus, Teile des Svalgangs und das prächtige Westportal mit reichen
Drachen-Schnitzereien.
Das innere der Kirche wird durch eine wunderschöne Madonnen-Figur, eine Christus-Figur am
Kreuz, einen prachtvollen Reliquienschrein und ein ebenso schönes
Taufbecken geschmückt.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts geriet die Kirche zunehmend in Verfall, so
dass man sie 1901-1902 grundlegend restaurierte.
Besonders Sehenswert sind die reichhaltigen Verzierungen der Türrahmen
aus dem 13. Jahrhundert und die zahlreichen aufwendigen Wandmalereien
im Kircheninneren aus dem 14. Jahrhundert.
Während der Zeit der Pest geriet die Kirche in Vergessenheit. Als man
sie danach wieder entdeckte, fand man einen erschossenen Bären vor dem
Altar. |
|
|
Heddal |
|
|
Die Stabkirche von Heddal wurde in der Zeit von 1147 bis 1242
gebaut und ist die größte in Norwegen erhaltene Stabkirche.
Gleichzeitig ist sie eine der ältesten Stabkirchen des Landes und
darüber hinaus auch eine die weitestgehend unverändert erhalten ist.
Der Chor mit seinen sechs freistehenden Masten stammt von dem
ursprünglichen Teil der Kirche, das Schiff mit den 20 Säulen und die
Apsis hingegen wurden rund 100 Jahre später hinzugebaut.
1849-1950 wurde bei einer Restauration an der Fassade und im Inneren der
Kirche von einem dänischen Architekten starke Veränderungen vorgenommen,
was jedoch nicht gut ankam.
Deshalb wurde die Kirche 1950-1952 abermals restauriert und dabei im
großen und ganzen so rekonstruiert, wie sie 1242 fertig gestellt wurde.
Vermutlich aus einer alten Säule wurden ein Taufbecken und ein runder
Lehnstuhl geschnitzt.
Weiter Informationen:
Heddal Stavkyrkje |
|
|
Hegge |
|
|
Die Hegge Stabkirche wurde
erstmals 1327 schriftlich Erwähnt, erbaut wurde sie wahrscheinlich aber
schon um 1200 wo sie Nachfolgerin zweier älterer Kirchen wurde.
Interessante Verzierungen wie ausgeschnittene Köpfe alter nordischer
Götter auf der obersten Etage zieren die Kirche. Die 82 cm breite
Eingangstür wurde aus einer einzigen Planke geschaffen.
1782 wurde der Altar von einen Künstler aus Heidal geschaffen, die
dazugehörige Altartafel zeigt die Nachtwelt und den Garten Getsemane.
Als die Kirche 1923-1924 restauriert wurde, entdeckte man eine
Runen-Inschrift, welche übersetzt lautet: "Erling Arnson schrieb diese
Runen". |
|
|
Holtålen |
|
|
Die sehr schlicht und
einfach gehaltene Holtålen Stabkirche ist vom Typ der Langkirchen und
stammt vermutlich aus dem Jahre 1170, wobei die erste schriftliche
Erwähnung von 1345 stammt.
Ursprünglich stand sie in Haltdalen im Gauldal in Sør Trøndelag,
seit 1920 befindet sie sich im Freilichtmuseum Sverresborg in Trondheim,
wodurch sie zur nördlichsten Stabkirche Norwegens geworden ist
Diese kleine, wenig bekannte Stabkirche hat eine Grundfläche von
lediglich
5 x 6 Metern. |
|
|
Hopperstad |
|
|
Die Stabkirche von Hopperstad ist
idyllisch auf einem Hügel bei der Ortschaft Vik unweit des Sognefjords
gelegen.
Mit ihrer Bauzeit zwischen 1150 und 1200 zählt sie zu den ältesten
erhaltenen Stabkirchen, sie ist eine dreischiffige Säulen-Stabkirche,
bei welcher freistehende Säulen im Schiff die Dachkonstruktion tragen.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1360.
In den 1880iger Jahren sollte die Kirche abgerissen werden, was der
Architekt Peter Blix jedoch verhindern konnte. Stattdessen wurde sie
restauriert.
Ursprünglich ähnelte sie den Stabkirchen von
Urnes und
Kaupanger, bei der Restauration nahm
man sich jedoch die Stabkirche von
Borgund
zum Vorbild.
So wurde der Svalgang, der Apsis mit dem Turm und der Dachreiter
hinzugefügt.
Heute zählt die Kirche zu den sehenswertesten Bauwerken Norwegens.
Mehr Informationen:
Hopperstad Stavkyrkje |
|
|
Høre |
|
|
Die Stabkirche von Høre
(auch Hurum genannt)ist eine dreischiffige
Basilika-Stabkirche und stammt wahrscheinlich aus der zweiten
Hälfte des 12. Jarhunderts.
Wobei Teile der Kirche wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert von einer
anderen Kirche stammen.
1822 wurde die Kirche erstmals umgebaut, dabei verschwand der Chor.
Restaurationen und Instandsetzungen folgten, so wurden 1857 die
Grundmauern instand gesetzt und 1884 wurde die Kirche restauriert und
eine Sakristei hinzugefügt.
Das Friedhofsportal ist mit schönen
Holzschnitzereien verziert, welche vom ehemaligen Dachreiter der Kirche
stammen. |
|
|
Høyjord |
|
|
Die Stabkirche Høyjord
ist die südlichste des Landes.
Sie ist vom Typ der einschiffigen Langkirchen und
gehört zu den so genannten Mittelmastkirchen. Die Dachkonstruktion wird
zusätzlich zu den Säulen in den Ecken und evtl. denen in den Wänden von
einem Mast in der Mitte des Schiffes getragen.
Die Kirche wurde wahrscheinlich in
zwei Phasen erbaut, denn der Chor stammt aus dem späten 12. Jahrhundert
und erst 100 Jahre später wurde das Schiff hinzugefügt.
1689 wurde der einstige Svalgang, welcher die Kirche umgab abgerissen,
und bei einer Restauration 1905 wurden die Panele, mit denen die Kirche verkleidet war
entfernt.
Doch 1950 wurde bei einer Restauration in ihr ursprüngliches Aussehen
wieder hergestellt. Auch von den einst sehr zahlreichen Dekorationen,
wurden einige renoviert.
An den Außenwänden hat man zwölf gemalte, fast unsichtbare Kreuze
gefunden. |
|
|
Kaupanger |
|
|
Die Stabkirche von Kaupanger liegt im gleichnamigen Ort
am Sognefjord.
Die Kirche gehört dem so genannten Basilika-Typ an und stammt vermutlich aus der Zeit von
1180.
In dieser Stabkirche fehlen
die üblichen Andreaskreuze und
die Masten der Längsseiten, die das Hauptschiff von den Seitenschiffen
trennen, führen frei bis in den Fußboden
Die Verlängerung des Schiffes im Mittelalter verstärkt den wahrhaft
basilika-ähnlichen Eindruck.
Zwei eher misslungene Umbauten im 17. Jahrhundert und im Jahr 1882,
führte dazu, dass man 1965 die Kirche durchgreifend restaurierte und
wieder in den Zustand des 17. Jahrhunderts zurückversetzte.
Bei Grabungen unter dem Fußboden, fand man Spuren zwei früherer Kirchen,
bei denen die Pfosten im Boden eingegraben waren und die Außenwände auf
Schwellen ruhten.
Mehr Informationen:
Kaupanger Stavkyrkje |
|
|
Kvernes |
|
|
Die Stabkirche von Kvernes liegt auf der Insel Averøy
westlich von Kristiansund.
Die einfache einschiffige Langkirche ist etwa 1300 entstanden.
Von der alten mittelalterlichen Kirche ist allerdings nur noch das
Schiff erhalten.
1633 wurde der ursprüngliche Chor abgerissen und durch den heutigen
ersetzt. Teile des alten Chors wurden wiederbenutzt, um an der Westseite
ein "Funt" (Taufraum) anzubauen.
Die Sakristei und das Waffenhaus vor dem Choreingang sind vermutlich
1670 angebaut wurden, genaue Daten sind aber nicht bekannt.
Des Weiteren wurde der Haupteingang von Westen nach Süden verlegt.
Aufgrund der inwendigen Ausschmückung des Schiffs nimmt man an, dass
hier der gleiche Handwerksmeister wie an der Kirche von
Rødven am Werk war. |
|
|
Lom |
|
|
Die Stabkirche von Lom
stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und ist eine der schönsten, noch
erhaltenen Stabkirchen Norwegens, sie wird jährlich von mehren tausend
Touristen besucht.
In ihrer ursprünglichen Form war sie vom Typ einer dreischiffigen
Basilika (ähnlich der Borgund
Stabkirche), wurde jedoch im 17. Jahrhundert zur Kreuzkirche
umgebaut.
Beim Anbau der Querflügel entfernte den Svalgang, der rund um die Kirche
führte.
Seit der Restaurierung 1933, wo man die
1663 eingezogene niedrige Decke wieder entfernte, kann man die
faszinierende Dachkonstruktion wieder bewundern.
Von der ursprünglichen Kirche sind bis heute die tragenden Säulen des
Schiffs, eine Dachkante und einer der Drachenköpfe erhalten geblieben.
Die Kirche ist immer noch die regelmäßig benutzte Gemeindekirche Loms. |
|
|
Lomen |
|
|
Ursprünglich dachte man, dass die
Kirche aus der Zeit um 1170-1190
stammte, neueste Erkenntnisse deuten aber auf eine Bauzeit um 1250 hin.
Im 14 Jahrhundert wurde ein kleine Apsis und der Svalgang angebaut.
Bei einen kompletten Umbau der Kirche gegen 1750 wurde dies allerdings
beides wieder entfernt. Da die Außenwände nach außen versetzt und das
Dach erhöht wurde, wobei die Dachetagen auf eine reduziert wurden.
Wahrscheinlich war es während dieser Bauarbeiten, als das Holzdach gegen
das heutige schiefergedeckte Dach ausgetauscht wurde.
Weitere Restaurationen folgten 1797, 1842 und 1970.
1960 wollte ein reicher Osloer Bürger die Kirche kaufen und nach Oslo
bringen, dies lehnte der damalige Kirchenrat jedoch höflich ab.
Die Portale, der Chorbogen und die Säulenkapitelle sind reich mit
Holzschnitzereien verziert, das Hauptportal zeigt die typischen
kämpfenden Drachen, die mit Ranken verflochten sind. |
|
|
Nore |
|
|
Die Kirche gehört zu den
so genannten Mittelmastkirchen, bei denen die Dachkonstruktion neben den Säulen in den Ecken und
eventuell in den Wänden auf einem Mast in der Mitte des Schiffes
ruht.
Die Nore Stabkirche stammt vom Ende des 12. Jahrhunderts und wurde
ursprünglich als einschiffige Langkirche mit schmalerem
Chor und einer Apsis, sowie einem Svalgang gebaut.
Sie wurde jedoch bereits im Mittelalter in Kreuzkirchenform mit
Querflügeln in Stabbauweise umgebaut.
In der Zeit um 1655 wurde sie teilweise umgebaut, dabei bekam sie unter
anderen neue Querflügel mit Galerien und besonders schöne und farbenprächtige
innwendige Dekorationen.
Das Schiff ist zum Teil original
erhalten, während die Sakristei und das Waffenhaus 1723 bzw. 1753
angebaut wurden.
Im Westportal können Sie reiche Verzierungen
mit den traditionellen ineinander verflochtenen Ranken und Tieren
betrachten. |
|
|
Øye |
|
|
Obwohl eine Tafel über dem Eingang zum Kirchhof sagt, die Kirche stamme von 1125,
ist sie wahrscheinlich aus dem späten 12. Jahrhundert.
Die Maße des Schiffs betragen 7 x 5,75 Meter.
Die Höhe jedoch ist mit 7,60 Meter für eine Stabkirche eher gering, man
glaubt, dass das Dach einst höher war und später
verniedrigt wurde. Die Stabkirche von Øye ist eine dreischiffige Stabkirche, der
das erhöhte Mittschiff fehlt. Damit ist sie eine Rarität, denn neben der
ehemaligen Nachbarstabkirche von Vang, welche heute in Brückenberg in
Schlesien steht, ist sie die einzige erhaltene ihres Typs. |
|
|
Reinli |
|
|
Die erste schriftliche
Erwähnung der Kirche stammt von 1327, erbaut wurde sie wahrscheinlich im
13. Jahrhundert.
Sie war ursprünglich eine Langkirche mit gleich breitem Schiff und
Chor unter einem hohen Satteldach, wie die Stabkirche von
Hedalen.
Später wurde das Schiff verlängert und sie bekam eine Apsis am
Ostgiebel.
Um 1700 wurde die Kirche umgebaut, dabei wurde auch die Wand entfernt, die
Schiff und Chor getrennt hatte und die Kirche bekam eine neue
Einrichtung.
Vor der letzten grundlegenden Restauration überlegte man, das Schieferdach
wieder zu entfernen und das ursprüngliche Holzschindeldach
wiederherzustellen, da die Kosten dafür allerdings sehr hoch gewesen
wären, hat man sich für die vorhandene Variante entschieden.
Im August 1979 wurde die Kirche nach der letzten Restauration
wiedereröffnet. |
|
|
Ringebu |
|
|
Die Stabkirche von
Ringebu ist vom dreischiffigen Basilika-Typs.
Sie stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die
erste schriftliche Erwähnung stammt von 1270.
Die Kreuzkirche wurde 1631 umgebaut, dabei wurde
der Chor angebaut, der durch eingezogene Querbalken auf der Höhe des
ersten Dachrahmens stabilisiert wurde. Bei der Restauration 1992 wurde
dies jedoch wieder entfernt, so dass nun das mittelalterliche Gebälk der
Dachkonstruktion wieder sichtbar ist.
Während ihrer Existenz wurde die Kirche einige male verschönert, so
wurde 1686 das Altarbild, 1703 die Kanzel und 1720 die Dekorationen an
den Innenwänden angebracht. |
|
|
Rødven |
|
|
Die Stabkirche von Rødven
befindet sich auf einer Halbinsel im Romsdalsfjord nordöstlich von
Åndalsnes.
Die Kirche ist eine einschiffige Langkirche,
welche wahrscheinlich um 1300 erbaut wurde, einzelne Teile sind allerdings
schon älter, unter anderen das Nordportal von 1100 und dem Kruzifix von
1200.
Aufgrund von Teilefunden unter dem Fußboden, welche bis Ende des 11. Jahrhunderts
zurückdatiert werden können, vermutet man dass hier früher eine ältere
Kirche gestanden hat.
Circa 1600 wurde der Chor und 1651 die Sakristei angebaut.
Mit ihrem reich verziertem, wunderschönem
Inventar wird sie von einigen als die schönste Stabkirche der Provinz
Møre og Romsdal angesehen.
1712 wurde der Dachreiter und das
Altarbild ergänzt. |
|
|
Røldal |
|
|
Die Stabkirche von Røldal im
südlichen Hardanger stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und wurde
erstmals 1422 schriftlich erwähnt.
Sie ist vom Typ der einschiffigen Langkirchen und benötigt nur vier
Ecksäulen um Konstruktion zu tragen.
Noch heute existiert die trennende Wand mit einem offenen Torbogen
zwischen Schiff und Chor.
Trotz einiger Restaurationen im 17. und 18. Jahrhundert und einer
letzten 1915-1918, wo sie vollständig repariert wurde, ist das meiste
des Schiffs und des Chors noch im original erhalten.
Im 17. Jahrhundert
wurde das Kircheninnere wunderschön und farbenprächtig
dekoriert.
Bis in die protestantische Zeit hinein war diese Kirche ein
Wallfahrtsort für kranke Menschen, da dem
mittelalterlichen Kruzifix über dem Altarbild heilende Wirkung
zugeschrieben wurde.
Mehr Informationen:
Røldal stavkyrkje |
|
|
Rollag |
|
|
Die Rollag Stabkirche
hatte ursprünglich einen Chor mit Apsis in Stabkirchenbauweise und
wahrscheinlich auch einen Svalgang rundherum.
Heute sind von diesem mittelalterlichen Gebäude nur noch die vier runden
Ecksäulen des Schiffs und Fragmente der Wände erhalten.
Der Chor wurde 1666 erneuert und es wurden Fenster eingesetzt.
1697-99 durchbrach man die Längswände und setzte die Seitenflügel ein.
1702 kamen die Galerien in den Seitenflügeln dazu, und 1739 wurde die
Sakristei angebaut.
1752-53 erfolgte ein weiterer Umbau, wobei das Kircheninnere mit
herrlich blauen Malereien ausgeschmückt wurde.
Neben Dekorationen im Chor, die aus dem 17. Jahrhundert stammen und 1933
entdeckt wurden, schmückt die Kirche ein Altarbild von 1670, ein
spätgotisches Kruzifix und eine Rokokokanzel von 1763. |
|
|
Torpo |
|
|
Die Stabkirche von Torpo stammt aus dem zweiten Teil des
12. Jahrhunderts und ist damit das älteste Gebäude im Hallingdal.
Einst war sie eine Stabkirche des Borgunder Typs mit Schiff, etwas
schmalerem Chor und Apsis. Davon ist jedoch nur noch das Schiff
vorhanden.
Da der Chor und Apsis sowie der Svalgang abgerissen wurde,
unterscheidet sie sich mit ihrer viereckigen und hohen Form deutlich von den anderen
Stabkirchen ihres Typs.
Der Verein zur Bewahrung norwegischer Kulturdenkstätten kaufte
die Kirche 1880, als sie Kirche vollständig abgerissen werden sollte.
Hatte aber leider nicht genügend Geld zur Bewahrung der kompletten
Kirche, rettete aber durch den Kauf zumindest das Schiff, so dass es
auch heute noch besichtigt werden kann.
Ein kunstvoll geschnitztes Portal und ein Deckengemälde mit Motiven von St.
Margareta gehören zum Inventar der Kirche. |
|
|
Undredal |
|
|
Bei einer Restaurierung
der Kirche fand man die Jahreszahl 1147, woraus man schließt, dass die
Kirche in dem Jahr gebaut oder in Betrieb genommen wurde. Damals wurde
sie als einschiffige Langkirche gebaut und hieß St. Nicolai Kapelle.
Ihr heutiges Aussehen bekam sie wohl bei einem
Umbau 1722, bei diesem wurde sie so verändert, dass heute kaum
noch Teile der ursprünglichen Kirche erhalten sind.
Mit ihren 40 Sitzplätzen, soll sie die kleinste noch genutzte Stabkirche
sein. Circa einmal monatlich findet hier noch
Gottesdienst statt.
Bei einer Restauration 1962 wurden mehrere Schichten Farbe abgewaschen,
wodurch lange vergessenen leimfarbenen Dekorationen wieder zum Vorschein
kamen.
Das innere der Kirche schmückt ein Kronleuchter mit fünf geschnitzten
Tierköpfen von 1647, eine Kanzel von 1696 und zwei Messingleuchter auf
dem Altar von 1702.
Mehr Informationen:
Undredal |
|
|
Urnes |
|
|
Die Stabkirche von Urnes
wurde im frühen 12. Jahrhundert (ca. um 1120-1150) errichtet. Bei dem
bau wurden Teile einer noch älteren Kirche verwendet, die wiederum
Zeichen eines noch älteren Gebäudes aufweisen, welches ein heidnischer
Tempel gewesen sein könnte.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt von 1323.
Das wertvollste erhaltene und älteste Teil der Kirche ist das ehemalige
Nordportal, welches reich mit Schnitzereien versehen ist.
Es ist berühmt für seine Ornamentik mit bänderartigen Leisten und
schlanken, eleganten Tierformen. Die Säulen oder “Stäbe” im Inneren der
Kirche haben kelchförmige Kapitelle mit Motiven wie Elche, Löwen,
Schlangen, Tauben oder Drachen.
Als älteste Stabkirchen Norwegens wurde sie von der UNESCO-Liste des
Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Mehr zum Thema
UNESCO Welterben
Mehr Informationen:
Urnes Stavkyrkje |
|
|
Uvdal |
|
|
Ursprünglich in den
späten 1100er Jahren als einschiffige Langkirche gebaut, wurde sie 1720
zur Kreuzkirche umgebaut.
Von dem Ursprünglichen Bau ist heute noch der vordere Teil des Schiffs
mit dem Mittelmast erhalten.
Um 1800 wurde schließlich eine kleine Sakristei an die Nordseite des
Chors angebaut.
Im frühen Mittelalter wurden die Portale, die Halbmasken über dem
Chorbogen und die Holzschnitzereien der Westgalerie hinzugefügt.
Des Weiteren wurden die Renaissance-Dekorationen im 17. und die
Rokoko-Ornamente im 18. Jahrhundert geschaffen.
Ausgrabungen unter dem Hauptfußboden, deuten darauf hin, das hier vorher
schon eine noch ältere Kirche gestanden hat.
Das Interieur der Kirche ist besonders prächtig und farbenfroh. |
|
|
Vågå |
|
|
Die Stabkirche von Vågå
wurde ursprünglich als einschiffige Stabkirche im frühen 12. Jahrhundert
gebaut. Die erste schriftliche Erwähnung stammt bereits von 1130.
Im Zeitraum von 1625 bis 1630 wurde die Kirche versetzt und zu einer
Kreuzkirche umgebaut, dabei wurden Teile der alten Kirche wieder
verwendete, so zum Beispiel die geschnitzten Wandtäfelungen, die jetzt
das Hauptportal der Kirche schmücken.
Die ganze Kirche wird durch gediegene,
farbenprächtige Schnitzereien verziert.
Außerdem schmückt die Kanzel, das Altarbild aus dem 17. Jahrhundert und
das Taufbecken aus dem Mittelalter das innere der Kirche. |
|
|
Andreas Trommer |
|
|
|
|
|